Dracula
Gruselparodie nach Bram Stoker
15. OktoberStellen Sie sich mal – nur so zum Spaß – den Filmklassiker von 1931 mit Bela Lugosi auf der Bühne vor – nur ohne Bela und ohne Film. Tja, und ohne Bühnenbild und ohne die erwarteten Schauspieler. Denn Bühnenbild, Requisiten und Schauspieler seien auf der A 3 beim Stau am Frankfurter Flughafen gestrandet.
Trotzdem werde man jetzt eine Theaterversion des Horror-Klassikers „Dracula“ zeigen, aber leider nicht so wie geplant. Denn der Veranstalter in Person des Führungstrios des Gustavsburger Cineastenclubs wird das Malheur bewältigen und alle Rollen in rasantem Wechsel spielen. Dieser ironische Ansatz bietet den drei Schauspielern viele Möglichkeiten, ihre komödiantischen Fähigkeiten voll auszuspielen, wenn sie zu dritt etwa ein Dutzend Rollen darstellen. In diesem virtuos gespielten, geistreichen Theaterspaß sehen wir Mina und ihren naiven Verlobten Mr. Harker – very british, den blutrünstigen Graf Dracula mit seinen drei putzigen Vampiretten – sehr transsylvanisch und seinen Gegenspieler, Prof. van Helsing – zeer nederlands. Da sind Renfield, der verrückt nach Käfern und Spinnen ist, dubiose Kutscher, schwarze Hunde, Fledermäuse, Irrenärzte, tote Kapitäne, blinde Blumenmädchen und und und.
Nie war Dracula so gefährlich und elegant, nie waren seine Opfer so schön und naiv. Nie seine Gegner so gemütlich und dabei so tödlich schlicht. Er kann einem Angst machen. Und Vergnügen.